Modul 2 – Ökologie

Durchführung: Wald

Ort

  • Draußen
  • Wald

Zeitraum

  • Projekttag
  • vier bis fünf Stunden
  • spätes Frühjahr bis Herbst

Klassenstufe

  • ab Klassenstufe 7

Schwerpunkt

  • Wald als Lernort
  • Selbstständiges Lernen

Ziel des Projektages Wald ist es, dass die Schüler*innen (SuS) die ökologischen Grundlagen lernen, Mensch-Natur-Beziehungen kritisch beleuchten und zur Handlungsreflexion angeregt werden. Die folgende Übersicht zeigt den Ablauf des Tages, der in vier aufeinander aufbauende Abschnitte gegliedert ist. Die eingesetzten Methoden werden im Anschluss im Detail beschrieben.

Übersicht

Abschnitt Methoden Zeitraum Material Sozialform
Einführung

Murmelbahn

Mein Baum

Baumsteckbrief

ca. 30 min

ca. 20 min

ca. 15 min

2 Tennisbälle

Augenbinden

AB: Baumsteckbrief

Gruppenarbeit

Partnerarbeit

Einzelarbeit

Biodiversität

Waldvielfalt

Wer bin ich?

Das Netz

ca. 20 min

ca. 15 min

ca. 15 min

Bilder Wald

Zettel

Wollknäuel

Großgruppe

Kleingruppen/Partnerarbeit

Großgruppe

Nutzung und Konsequenzen

Waldleistung

Eingriff Mensch

Waldgeschehen

Waldauswirkung

ca. 20 min

ca. 20 min

ca. 15 min

ca. 10 min

Bilder Ökosystemleistungen

ggf. Bilder Eingriff

Geschichte

Bilder Ökosystemleistungen

Großgruppe

Einzelarbeit

Großgruppe

Großgruppe

Reflexion Zukunftswald ca. 30 min Kleingruppen

 

Einführung

Zu Beginn des Projekttages geht es darum, dass die Teilnehmenden den gegenseitigen Einfluss von Lebewesen und Umwelt verstehen. Erfahrungen zu den Wechselwirkungen verbessern das Wissen, sodass wir unsere Umwelt besser schützen können. Einzelne Elemente, wie bspw. Murmelbahn, sind auch für niedrigere Klassenstufen geeignet.

Methode: Murmelbahn

Mit dem Bau einer Murmelbahn kommen die SuS im Wald an und lernen Teamarbeit. Die Murmelbahn wird von den SuS an einem Abhang ausschließlich aus Naturmaterialien gebaut und sollte mindestens eine Kurve beinhalten. Wenn der Tennisball die Bahn heruntergerollt wird, darf er nicht den Waldboden berühren, ansonsten gilt die Aufgabe als nicht geschafft. Pro Murmelbahn können zwei Probeversuche mit dem Tennisball gewährt werden. Am besten wird der Tennisball immer von der Lehrkraft über die Murmelbahn gerollt.

Eine Bahn ist in einen oberen und einen unteren Abschnitt aufgeteilt. Die Abschnitte sind jeweils etwa 1 m lang und werden von zwei verschiedenen Teams gebaut. Dadurch müssen die Teams sich untereinander verständigen. Pro Abschnitt sollte die Gruppe aus 3 bis 4 SuS bestehen. An einer gesamten Murmelbahn sind damit 6 bis 8 SuS beschäftigt. Je nach Klassengröße werden dementsprechend weitere Murmelbahnen nebeneinander gebaut. Um die verschiedenen Teams anzuspornen, kann der Bau von den Murmelbahnen als Wettbewerb ausgetragen werden.

Methode: Mein Baum

Die Methode „Mein Baum“ wird ebenfalls in Partnerarbeit durchgeführt. Eine Person verbindet sich die Augen, die andere Person führt diese zu einem Baum. Blind soll die Person nun den Baum ertasten, sodass sie ihn später wiederfinden kann. Wenn die Person überzeugt ist, wird sie zum Ausgangspunkt zurückgeführt. Nun darf sie die Augenbinde abnehmen und auf die Suche nach ihrem Baum gehen. Anschließend werden die Rollen gewechselt und die andere Person wird zu einem anderen Baum geführt.

Methode: Baumsteckbrief

Schließlich sollen sie zu ihrem Baum aus der Methode „Mein Baum“ zurückkehren und den Baumsteckbrief ausfüllen. Dabei bietet das Arbeitsblatt „Baumalter“ einfache Methoden zur Bestimmung des Baumalters. Nachfolgend werden alle Baumsteckbriefe verglichen.

Biodiversität

Nach einer Pause beschäftigen sich die vier Methoden in diesem Abschnitt mit der Biodiversität im Wald. Neben unterschiedlichen biotischen und abiotischen Umweltfaktoren, werden die ökologischen Nischen des Waldes behandelt.

Methode: Waldvielfalt

Nach einer Pause ist die Methode ein guter Einstieg in die Vielfalt von Waldökosystemen. Mit den Materialkarten können die verschiedenen abiotische und biotische Faktoren von Wäldern angesprochen werden. Was ist ein Wald? Und wo liegen die Unterschiede/Gemeinsamkeiten bei den Bildern?

Methode: Wer bin ich?

Das Spiel wird in Kleingruppen oder Paaren gespielt und fördert Kreativität, logisches Denken und Kommunikation. Ziel ist es, durch Ja-/Nein-Fragen die eigene Tier- oder Pflanzenart des Waldes zu erraten. Jede Person bekommt dazu einen Zettel auf die Stirn geklebt, den nur die anderen sehen können. Bei „Ja“-Antworten darf weiter gefragt werden, bei „Nein“ ist die nächste Person an der Reihe. Das Spiel endet, wenn alle SuS ihre Art erraten haben. Das Spiel kann mehrfach durchgeführt werden.

Methode: Das Netz

In der Großgruppe entsteht ein Nahrungsnetz. Die erste Person sagt ein Lebewesen in Zusammenhang mit Wald, Bsp. „Fichte“, nachfolgend wirft sie das Wollknäuel der nächsten Person zu, diese sagt „Reh“ und wirft das Wollknäuel wieder weiter, dann folgen die Begriffe „Wolf“, „Zecken“, „Pilze“, usw. Jede Person nennt mindestens ein Lebewesen, so entsteht innerhalb des Kreises ein Netz, welches symbolisch für das Nahrungsnetz im Wald steht. Was ist aber wenn eine Person ihren Netzpunkte loslässt?

Nutzung und Konsequenzen

Es bietet sich an vor dem Abschnitt eine weitere größere Pause einzubauen. Die Methoden dieses Abschnittes setzen sich mit dem Nutzen und deren Konsequenzen für Menschen auseinander. Sie haben als Ziel den SuS die Ökosystemleistungen, menschlichen Nutzen und Eingriffe, sowie deren langfristigen Folgen für das Ökosystem nahe zu bringen.

Methode: Waldleistung

In der Methode „Waldleistung“ ermitteln die SuS gemeinsam die Ökosystemleistungen des Waldes. Die Materialkarten werden nach und nach um ein Waldbild gelegt. Je nach Klassenstufe können die Leistungen vertieft werden. Welche Waldleistungen kennen die SuS, welche sind unscheinbar und geraten in Vergessenheit? Welchen Nutzen hat der Mensch von einem intakten Wald? Welche Funktionen des Waldes sind für uns Menschen lebensnotwendig und welche Ressourcen nehmen wir regelmäßig in Anspruch?

Methode: Eingriff Mensch

Nachdem die SuS sich Gedanken gemacht haben, was wir aus und vom Wald nutzen, dürfen sie jetzt auf die Suche nach menschlichen Spuren im Wald gehen. Die SuS werden ein paar Minuten ausschwärmen gelassen, bevor sich wieder in der gesamten Gruppe getroffen wird. Was haben die SuS entdeckt? Wie groß ist der menschliche Einfluss in diesem Wald und ist es repräsentativ? Fallen den SuS noch weitere Einflüsse ein, die sie aus anderen Wäldern kennen? Die Materialkarten dienen zur Inspiration, welche menschlichen Spuren in Wäldern gefunden werden können. Der Einfluss von Menschen ist vor allem in Wirtschaftswäldern enorm groß.

Methode: Waldgeschehen

In diesem Spiel werden die Folgen menschlicher Eingriffe im Wald veranschaulicht. Die SuS erhalten verdeckt eine Baumart und bilden einen Kreis, in dem sie sich einhaken. Während eine Waldgeschichte vorgelesen wird, lassen sich bei Nennung ihrer Baumart einzelne SuS kurz in die Arme der Nachbarn fallen. In der zweiten Runde ziehen alle (unwissentlich) die gleiche Baumart – beim Nennen dieser fallen schließlich alle gleichzeitig zu Boden. So wird eindrücklich die Problematik einseitig bewirtschafteter Wälder dargestellt.

Methode: Waldauswirkung

Im Anschluss an das Spiel wird in die nächste Methode übergeleitet und die Auswirkungen auf den Wald diskutiert. Dabei wird auf die Materialkarten „Waldleistung“ verwiesen: Welche Leistungen kann ein kranker Wald nicht mehr erfüllen? Die Karten werden entfernt, um dies zu verdeutlichen. Abschließend erarbeiten die SuS gemeinsam mit der Lehrkraft, warum der Wald geschützt werden muss und welche Schutzmaßnahmen oder Verhaltensänderungen bereits helfen können.

Reflexion

Mit der Methode „Zukunftswald“ sollen sich die SuS in Kleingruppen mit dem Wald der Zukunft auseinandersetzen. Auf einem abgesteckten Areal (ca. 1 m x 1 m) gestalten die Gruppen mit Naturmaterialien, wie sie sich den Wald der Zukunft vorstellen. Bei einer gemeinsamen Betrachtung der unterschiedlichen „Waldflächen“ werden wichtige Elemente des Tages reflektiert.

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