Methodenübersicht

A

Ablauf: Die SuS dürfen sich in einem stillen Naturraum setzen. Es sollte ein gewisser Abstand von menschlichen Lautquellen bestehen. Die Stimmen werden besser mit geschlossenen Augen wahrgenommen. Nun können neben dem Lauschen auch standorttypische akustische Signale abgespielt werden. Anschließend kommen die SuS zusammen und erneut werden akustische Signale vorgespielt, diesmal aber auch Tierstimmen, die allgemein in dem Lebensraum leben und auch welche, die nicht in den Lebensraum gehören. Gemeinsam wird versucht die Tierstimmen aufzulösen und die Fehler für den Standort herauszufinden. Hierbei kann darauf eingegangen werden, welche Tierstimmen besonders gut erkennbar sind und wo die Tiere zu finden sind. Bei manchen Tierstimmen ist es auch sinnvoll, dass Tier als Bild dabei zu haben, sodass bei den SuS eine Verknüpfung von Hör- und Sehsinn erfolgen kann.

Ablauf: Die SuS werden mit Becherlupen ausgestattet und dürfen in der Umgebung auf die Suche nach Tieren, … gehen. Wenn jemand etwas Interessantes gefunden hat, werden alle zusammengerufen. Es wird besprochen, gezeigt und ggf. gemeinsam bestimmt. Anschließend freigelassen und die Suche darf weitergehen.


Reflexionsfragen:

    • Wie viele Arten haben wir gefunden?
    • Welche Arten haben wir gefunden? 

 

TIPPS:

    • Alternativ dürfen erst alle vorhandenen Becherlupen gefüllt werden, wenn alle Becherlupen besetzt sind, werden alle gefundenen Tiere gemeinsam besprochen und anschließend wieder in ihre Umgebung freigelassen.

B

Ablauf: Gemeinsam werden die Merkmale der Bäume besprochen. Die SuS sollen über das Anschauungsmaterial (Blätter, Früchte, Rinde) die Einzelteile einer Baumart zuordnen. Wenn das gesamte Anschauungsmaterial zugeordnet ist, sollen die SuS in der Waldumgebung suchen, welche Baumarten gibt es hier im Wald.


TIPPS:

    • SuS können auch von Anfang an auf die Suche nach Anschauungsmaterial gehen und über die gefundenen Baumelemente werden die vorhandenen Baumarten besprochen.
    • Ein vielfältiger Wald ist vorteilhaft, um viele verschiedene Baumarten zu besprechen.

Ablauf: Die SuS werden in 8 Kleingruppen, jeweils zwei Gruppen pro Waldschicht (Boden-, Kraut-, Strauch-, Baumschicht), eingeteilt. Jede Kleingruppe beschäftigt sich mit den Ökologischen Nischen in ihrer Waldschicht. Die SuS suchen in ihrer Schicht Berufe von Tieren und Pflanzen (Bsp. Ameisen = Müllabfuhr). Welche Funktion und Aufgabe haben die Lebewesen in der jeweiligen Schicht? Wie viele Berufe können die SuS in ihrer Waldschicht entdecken.

Facts: Jedes Lebewesen hat seine Aufgabe in einem Ökosystem. Sie sorgen beispielsweise dafür, dass sich Krankheiten nicht weiter ausbreiten oder das biologischer „Abfall“ in den Kreislauf wieder zurückgeführt wird. Dadurch bleibt das Ökosystem gesund und widerstandsfähig. 


Reflexionsfragen:

    • Was habt ihr gefunden?
    • Welche Berufe gibt es im Wald?
    • Was leisten die Tiere und Pflanzen?

Ablauf: Ein Gegenstand kommt in die Tastkiste, ohne das die SuS ihn sehen. Eine Person fängt als Reporter*in an. Sie darf in die Kiste greifen, aber nicht schauen. Dabei soll sie beschreiben, was sie ertastet, ohne den Namen des Gegenstandes zu nennen. Die restliche Klasse ist in zwei Gruppen aufgeteilt und darf abwechselnd raten, welcher Gegenstand in der Kiste liegt. Errät eine Gruppe den Gegenstand, wird dieser aus der Kiste geholt und die Gruppe bekommt einen Punkt. Aus der Gewinnergruppe kommt die nächste blinde Presse für den nächsten Gegenstand. So werden nach und nach alle SuS zur blinden Person.


TIPPS:

    • Anstatt einer Kiste können auch vorbereitete Tastbeutel verwendet werden.

D

Ablauf: In der Großgruppe kann das Nahrungsnetz im Wald veranschaulicht werden. Dafür stellt sich die gesamte Gruppe in einem Kreis auf. Die erste Person mit dem Wollknäuel sagt ein Lebewesen in Zusammenhang mit Wald, Bsp. Fichte, nachfolgend wirft sie das Wollknäuel der nächsten Person zu und hält den Anfang der Wolle fest. Die nächste Person sagt ein weiteres Lebewesen im Zusammenhang mit dem Wald (Bsp. Reh) und wirft das Wollknäuel wieder weiter, dann folgen beispielsweise die Lebewesen Wolf, Zecken, Pilze, usw. Jede Person nennt mindestens ein Lebewesen und hält jeweils die Schnur an ihrem Punkt fest, so entsteht innerhalb des Kreises ein Netz, welches symbolisch für das Nahrungsnetz im Wald steht. Was passiert, wenn eine Person ihren Netzpunkte loslässt? So wird verständlich, dass das Nahrungsnetz nur stabil und resilient ist, wenn es intakt ist.


Reflexionsfragen:

    • Ein Wollknäuel wirft sich besser als die lose Schnur.
    • Das Knäuel sollte nicht an die nebenstehende Person weitergegeben werden.
    • SuS können das Wollknäuel auch öfter bekommen. 

Ablauf: Zur Vorbereitung wird jeweils ein Duft auf Watte oder Küchenpapier geträufelt und in eine Dose gelegt. Für die Durchführung sollen die SuS an den verschiedenen Düften riechen. Zu dem Duft, der sie am meisten beeindruckt, sollen sie anschließend ein Bild malen. Was verbinden die SuS mit den unterschiedlichen Düften?

Ablauf: Die SuS warten an einem Ort, an dem die Vorbereitungen nicht gesehen werden können. Jetzt wird eine markante Duftspur gelegt. Im Abstand von mehreren Metern werden dabei ein paar Tropfen auf den Boden und markante Stellen geträufelt. An der letzten Stelle wird ein Zielobjekt versteckt. Anschließend dürfen die SuS in Kleingruppen die Duftspur finden und ihr bis zum Ziel folgen.


TIPPS:

    • Als Lehrkraft können Sie als Ziel ihrer Klasse auch einen Gutschein für einmal im Schuljahr keine Hausaufgaben aufgeben verstecken.
    • Statt in einem festgelegten Rahmen (Wiese, Lichtung, Rastplatz etc.) kann mit dem Duft auch die Wegstrecke gekennzeichnet werden.

E

Ablauf: Der Wert eines Themas lässt sich oft leichter erkennen, wenn wir mit Gegensätzen arbeiten. Im Fall von Biodiversität geht es um den Gegensatz von Einfalt und Vielfalt. Wie wäre es, wenn unser Essen, unsere Landschaften, unsere Umwelt völlig gleichförmig wäre? Und wie fühlt es sich an, wenn all das unterschiedlich sein darf? Die folgende Bewegungs- und Wahrnehmungsübung hilft, den Gegensatz von Einfalt und Vielfalt bildlich und körperlich erlebbar zu machen. Sie wird angeleitet, ohne vorher über diesen Gegensatz zu sprechen. Die Übung ist eine interaktive Geschichte, die TN folgen dabei den Anweisungen der Lehrkraft.

Geht durch den Raum und füllt ihn gleichmäßig aus. (…) FREEZE. Stellt euch mit wenigen Schritten so auf, dass ihr ein gleichmäßiges Raster bildet und alle in die gleiche Richtung (z.B. zur Tür) schaut. Schließt die Augen, senkt den Kopf und kreuzt eure Arme vor eurer Brust. Ihr steht jetzt da wie versteinert. Ich werde jetzt durch den Raum gehen und jemanden von euch auf die Schulter tippen. (Lehrkraft sucht eine Person aus und tippt sie an.) Wenn du meinen Tippser spürst, darfst du dich aus der Erstarrung lösen und vorsichtig den Raum erkunden. Schau dir die Szene aus verschiedenen Perspektiven an, ohne jemanden zu berühren. (…) Jetzt kehre wieder auf deinen Platz zurück und nimm die gleiche Haltung wie vorher ein. (Die Lehrkraft wiederholt diesen Vorgang einige Male, nach eigenem Ermessen.) Auf mein Klatschen löst ihr euch aus eurer Erstarrung (Klatschen) und bewegt euch nun wieder frei durch den Raum. Genießt die Bewegungsfreiheit, schüttelt euch. (…) FREEZE. Nun bewegt euch mit maximal 3 Schritten an einen für euch angenehmen Platz und nehmt eine beliebige Haltung ein. Willst du dich gerade strecken, oder hinsetzen? Möchtest du die Augen offenlassen oder geschlossen? Auf welchen Gesichtsausdruck hast du Lust? Du darfst auch eine lustige Haltung einnehmen. Achtet nur kurz darauf, dass ihr euch von eurem Nachbarn, eurer Nachbarin unterscheidet. Ich werde jetzt wieder durch den Raum gehen und jemandem von euch auf die Schulter tippen. (Lehrkraft sucht eine Person aus und tippt ihr auf die Schulter.) Wenn du meinen Tippser spürst, darfst du deinen Platz verlassen und vorsichtig den Raum erkunden. Schau dir die Szene aus verschiedenen Perspektiven an. (…) Jetzt kehre wieder an deinen Platz zurück und nimm deine eigene Haltung wie vorher ein. (Die Lehrkraft wiederholt diesen Vorgang einige Male, nach eigenem Ermessen.) Auf mein Klatschen löst ihr euch alle aus eurer Haltung (Klatschen). Schüttelt euch nochmal richtig aus, und setzt euch dann in einem Kreis zusammen.

Mit den Reflexionsfragen wird das Erlebte im Kreis geteilt.

Reflexionsfragen:

    • Welchen Unterschied hast du zwischen dem ersten und dem zweiten Teil der Übung gespürt?
    • Was hast du wahrgenommen, als du die beiden Bilder aus verschiedenen Perspektiven betrachtet hast?
    • Wie würdest du die beiden Teile der Übung nennen? 

Ablauf: Die SuS sollen sich auf die Suche nach menschlichen Spuren im Wald machen. Am besten lässt man die SuS in der näheren Umgebung für ca. 5 min einzeln umherstreifen. Im Anschluss daran versammeln sich alle wieder an einem Ort. Nun dürfen die SuS nacheinander erzählen, welche menschlichen Einflüsse sie in der Umgebung gefunden haben. Daraufhin werden weitere menschliche Eingriffe in den Wald besprochen. Welche Eingriffe sind allen SuS aufgefallen, welche Einflüsse sind nicht ersichtlich oder so offensichtlich, dass sie nicht mehr als Eingriff wahrgenommen werden. Die Materialkarten dienen zur Inspiration, welche menschlichen Spuren in Wäldern gefunden werden können.


Reflexionsfragen:

    • Was haben die SuS entdeckt?
    • Wie groß ist der menschliche Einfluss in diesem Wald und ist es repräsentativ?
    • Fallen den SuS noch weitere Einflüsse ein, die sie bereits in anderen Wäldern entdeckt haben? 

K

Ablauf: Die kolumbianische Hypnose ist eine klassische Aufwärmübung des Theaters der Unterdrückten, denn Unterdrückung wird hier unmittelbar spürbar.

Die TN bilden Paare. Person A hält Person B die flache Hand wie einen Spiegel im Abstand ca. 20 cm vor das Gesicht. Diese Hand ist für Person B so hypnotisierend, dass sie ihren Blick nicht mehr davon abwenden kann. Sie versucht während der gesamten Übung immer den gleichen Abstand zu der Hand von Person A zu halten. Person A kann jetzt die Hand vor- und zurückbewegen, nach oben und unten richten, kann sich selbst langsam im Raum bewegen. Person B folgt immer wie verzaubert der hypnotisierenden Hand. Während der Übung sollte nicht gesprochen werden. Nach etwa 2 Minuten wird der Zauber gelöst, indem Person A auf Anweisung der Lehrkraft die magische Hand zu einer Faust formt. Nach kurzem Austausch und Ausschütteln wechseln die TN die Rollen.

 

Reflexionsfragen:

    • Wie hast du dich in den unterschiedlichen Rollen gefühlt? Welche davon war angenehmer für dich?
    • Kennst du eine „unsichtbare Hand“ in deinem Leben, etwas, dem du unbewusst folgst?
    • Gibt es im Umgang von uns Menschen mit der Natur „unsichtbare Hände“, die unser Handeln beeinflussen?
    • Üben wir bewusst oder unbewusst Macht auf andere oder unsere Umwelt aus?

L

Ablauf: Die SuS suchen sich einen angenehmen Ort, an dem sie sich niederlassen und zur Ruhe kommen. Am besten mit einem gewissen Abstand zu den anderen SuS. Nun schließen alle SuS ihre Augen und lauschen in die „Stille“ der Natur. Am besten werden die ruhigen Phasen mit einem auffälligen akustischen Signal gestartet und beendet (Bsp.: in die Hände klatschen). Die Lauschphasen sollte kurz anfangen und dann verlängert werden (Bsp.: 30 sec – 45 sec – 60 sec – 90 sec). Manchen SuS wird es eventuell schwerfallen, eine Minute lang ruhig zu sein und die Augen zu schließen. Vielleicht bricht die Gruppe auch aufgrund von Spannung in Gelächter aus. Die Übung einfach wiederholen. 


Reflexionsfragen:

    • Wie lange war die Lauschzeit? 
    • Wie hat es sich angefühlt? Und wie fühlt ihr euch jetzt? 
    • Was habt ihr wahrgenommen/gehört? 

M

Ablauf: Die SuS dürfen in Einzel- oder Partnerarbeit mit Naturgegenständen ein Mandala in der Natur gestalten. Dabei sollen sie ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Nach etwa 10 Minuten kommen alle zusammen und die Ergebnisse werden gemeinsam betrachtet. Je nach Ausgestaltung müssen die Mandalas nach Begutachtung und Foto Session der Natur wieder zurückgegeben werden. Sollten die Mandalas in die Natur integriert sein, können sie ggf. bestehen bleiben. Den SuS am Anfang den Hinweis mitgeben, dass die künstlerischen Werke nur bleiben können, wenn sie im Lebensraum integriert sind und ausschließlich aus Naturmaterialien bestehen. 

Ablauf: Einer der Partner bekommt die Augen verbunden. Die zweite Person führt diese über Umwege zu einem Baum. Die blinde Person tastet und fühlt alle Merkmale des Baumes. Wenn sie der Meinung ist, sie findet den Baum wieder, wird sie wieder auf Umwege zum Anfangspunkt geführt. Jetzt darf sie die Augenbinde abnehmen und versuchen ihren Baum zu finden. Wenn sie ihren Baum gefunden hat, werden die Rollen vertauscht.


Reflexionsfragen:

    • Wie habt ihr euren Baum gefunden?
    • Was ist euch aufgefallen?

 

TIPPS:

    • Die Methode funktioniert am besten in einem sehr variablen Wald, mit vielen unterschiedlichen Baumaltern und Arten.

Ablauf: Die SuS bilden einen Kreis und strecken ihre Hände hinter dem Rücken aus. Alle bekommen einen Gegenstand in die Hände gelegt, diesen dürfen sie nur ertasten, aber nicht anschauen. Dann werden alle Gegenstände wieder eingesammelt und die SuS sollen eine Vermutung über ihren Gegenstand abgeben. Für die Auflösung werden alle Gegenstände auf dem hellen Tuch ausgebreitet. Nach und nach gehen die SuS zum Tuche und nehmen sich ihren Gegenstand. Woran haben die SuS ihren Gegenstand wiedererkannt?


TIPPS:

    • Um die Schwierigkeit zu steigern können auch ähnliche Gegenstände genutzt werden. 
    • Sie können auch andere Gegenstände als Naturmaterialien verwenden.

N

Ablauf: Auf dem hellen Tuch liegen, je nach Alter der SuS, fünf bis zehn Naturgegenstände. Die SuS werden in Kleingruppen aufgeteilt. Die Naturgegenstände werden allen SuS gleichzeitig für 20 bis 30 Sekunden gezeigt. Anschließend sollen die Kleingruppen versuchen alle Gegenstände in der Nähe zu finden. Nach 5 bis 10 Minuten kommen alle zusammen und die Gruppen zeigen ihre Gegenstände. Danach folgt die Auflösung, das Tuch wird von den Anfangsgegenständen gelüftet. Können alle Gruppen bei allen Naturgegenstände das Paar vervollständigen? Wo gab es Schwierigkeiten?


TIPPS:

    • Alternativ können die SuS sich gegenseitig ein Naturmemo legen.
    • Bei jüngeren SuS können die Naturgegenstände auch aufgedeckt bleiben, sodass die SuS, während der Suche, ihre gefundenen Gegenstücke vergleichen können.
    • Um die Schwierigkeit zu erhöhen, können die SuS zusätzlich die Naturgegenständen genau wie auf dem Tuch anordnen. Dadurch müssen sie sich nicht nur erinnern, welche Gegenstände sie suchen müssen, sondern auch, wo lagen diese.

P

Ablauf: Die Übung soll die Atmosphäre auflockern und die Gruppenwahrnehmung fördern. Während der Übung werden Aspekte der (Bio-) Diversität erlebbar gemacht und in der Reflexion anschließend vertieft.

Die TN folgen den Anweisungen der Lehrkraft.

„Geht kreuz und quer durch den Raum und füllt ihn gleichmäßig aus. Wenn Leerräume entstehen, versucht diese zu füllen. Ändert die Richtung und nehmt den Raum, in dem ihr euch bewegt wahr. (…) Nehmt die anderen Menschen um euch herum wahr, nickt ihnen zu, lächelt sie an. (…) Zur Begrüßung gibt es jetzt eine kleine Aufgabe: schüttelt so viele andere Hände wie möglich und versucht dabei immer mit einer anderen Hand verbunden zu sein, dabei kommen natürlich eure beiden Hände zum Einsatz. (…) Wie kann man sich sonst noch begrüßen? Wie begrüßt man sich in anderen Kulturen? Geht herum und begrüßt euch so, wie man Menschen sonst noch begrüßen kann. Wie begrüßt man sich beispielsweise in Indien? Oder geschäftlich? Oder ganz cool? (…) Bewegt euch wieder im Raum. Jetzt kommt eine spezielle Art der Begrüßung. Begrüßt euch mit euren Ellenbogen – das heißt berührt mit euren Ellenbogen so viele andere Ellenbogen wie möglich. Seid aber vorsichtig! (…) Nun begrüßt euch mit euren Knien, berührt so viele Knie wie möglich. (…) Bewegt euch wieder durch den Raum. Stellt euch nun vor, dass ihr alle Ameisen seid, und irgendetwas stört euren Ameisenhügel. Ihr bewegt euch immer schneller und schneller. Vermeidet dabei Zusammenstöße! Und noch schneller. FREEZE. Alle frieren wie Statuen ein. (…) Plötzlich seid ihr unter Wasser, mitten im Meer. Ihr könnt euch nur ganz langsam, in Zeitlupe bewegen. Schaut, welche lustigen Wesen hier herumschwimmen. (…) Langsam kommt ihr wieder an die Oberfläche und zurück in euer normales Geh-Tempo. Ihr habt jetzt wieder festen Boden unter den Füßen. Bewegt euch weiterhin durch den Raum. Wenn ich „Stopp“ rufe, bleibt ihr alle stehen, auf einem Bein und versucht mit jeder eurer Hände jeweils eine andere Hand zu halten. (…) „Stopp“ (…) Das hat schon sehr gut ausgeschaut, aber wir werde das jetzt noch mal wiederholen. Genauso wie vorher bloß jetzt auch noch mit einem breiten Lächeln im Gesicht. Und vergesst nicht zu atmen. Geht noch einmal herum, und schneller. (…) „Stopp“ Steht auf einem Bein, versucht mit jeder eurer Hand eine andere Hand zu halten und zaubert euer schönstes Lächeln auf euer Gesicht. (…) Wunderschön! Danke.

Die letzte Position wird aufgelöst und die Übung in einem Sitzkreis reflektiert.

Reflexionsfragen:

    • Wie hat sich die Übung für dich angefühlt?
    • Gab es Momente in denen du Vielfalt erlebt hast?
    • Was bedeutet Vielfalt für dich?
    • Wo siehst du Vielfalt im Alltag und wo begegnet sie dir?

R

Ablauf: Die Gruppe wird in einem Kreis versammelt, um die Abschlussrunde zu gestalten. Dabei wird ein Rückblick auf die gesamte Einheit gegeben. Was haben wir gemacht? Die TN sollen kurz für sich die Methoden Revue passieren lassen. Anschließend können folgende Reflexionsfragen gestellt werden.

 

Reflexionsfragen:

    • Wie fühlst du dich jetzt?
    • Welches Bild zur Biodiversität ist dir besonders gut in Erinnerung geblieben?
    • Wie hat dir der heutige Tag gefallen?
    • Was war gut, was war weniger gut, was kam vielleicht zu kurz?

S

Ablauf: Die SuS teilen sich in Zweiergruppen auf. Jede Gruppe bekommt einen Spiegel. Eine Person hält sich den Spiegel waagerecht unter die Augen, anschließend soll über den Spiegel die Umgebung betrachtet werden. Die zweite Person führt die erste langsam umher. Nach 5 bis 7 min werden die Aufgaben getauscht.


Reflexionsfragen:

    • Wie hat es sich angefühlt?
    • Was habt ihr wahrgenommen?

 

TIPPS:

    • Eine abwechslungsreiche Umwelt ist von Vorteil.
    • Im Wald ist die Methode im Frühjahr und Herbst am beeindruckendsten. 

Ablauf: Statuenbilder gehören zum Einmaleins der Theaterpädagogik. Sie sind einfach anzuleiten, und auch gut für Gruppen geeignet, die vorher noch nie mit Theatermethoden gearbeitet haben. Mit Statuenbildern kann inhaltlich zu vielen Themen der Biodiversität gearbeitet werden. Besonders eignen sie sich, um konkrete Gegensätze zu veranschaulichen.

Die TN werden in eine gerade Anzahl an Gruppen geteilt (z.B. 2 oder 4 Gruppen). Entsprechend der Gruppenzahl werden vorbereitete (Gegensatz-)Bilderpaare benötigt. Jede Gruppe zieht von den, verdeckt aufgelegten, Bildern eines. In 5 Minuten entwickeln die TN in der Gruppe zu ihrem Bild/Begriff gemeinsam ein Statuenbild. Das kann ein Ensemble von Menschen und Dingen sein (z.B. jeder TN stellt einen Apfel dar), oder ein großes Objekt darstellen (z.B. alle TN der Gruppe stellen gemeinsam einen Apfel dar). Wenn alle Gruppen fertig sind, gibt es die Vorstellung der Bilder. Während eine Gruppe ihr Bild präsentiert, fungieren die anderen TN als interessiertes Publikum. Hat eine Gruppe ihr Bild vollständig aufgebaut und das Publikum es für einige Sekunden wahrgenommen, lädt die Lehrkraft die Zusehenden zum Rätseln ein: „Was könnte dieses Bild darstellen?“ Häufig gibt es sehr unterschiedliche Vorschläge.

Um näher an die Idee der DarstellerInnen zu kommen, tippt die Lehrkraft nun einige von ihnen auf die Schulter. Diese sagen einen kurzen Satz, der ihnen spontan zu ihrer Rolle einfällt. Alternativ kann hier das starre Bild bei der Vorführung auch durch kleine Bewegungen oder Geräusche durch die TN lebendig gemacht werden.

Die zusehenden TN raten weiter, was das Bild darstellt. Gelingt es ihnen zu erraten, welches Bild die Gruppe gezogen hat? Der Vorgang wird für jede Gruppe wiederholt. Abschließend kommt die gesamte Klasse zu einem Reflexionskreis zusammen. In diesem geht es vor allem auch darum aufzulösen, welche Bilder bilden ein Gegensatzpaar gebildet haben.

 

Reflexionsfragen:
    • Was hast du über konkrete Beispiele zur Biodiversität gelernt?
    • Bist du den Gegensätzen in deinem Alltag schon einmal begegnet?

Ablauf: Der Statuendialog ist eine einfache Übung, um ins Spielen zu kommen und sich für die Arbeit mit dem Statutentheater vorzubereiten. Ein Bezug zum Thema Biodiversität wird erst am Ende der Übung hergestellt, um die Kreativität der TN nicht einzuschränken.

Die Lehrkraft bittet zwei TN zur Assistenz. Sie bekommen die Aufgabe sich wie bei einer Begrüßung die Hand zu geben und in dieser Position einzufrieren. Beide gemeinsam bilden ein Statutenbild. Die Lehrkraft fragt den Rest der Gruppe, was sie hier sehen und um welche Situation es sich handeln könnte. Schnell wird klar, dass ein einfaches Statuenbild viel Interpretationsfreiraum bietet. Von einer formellen Begrüßung, über einen Vertragsabschluss oder einer Aufforderung zum Tanzen.

Zur Demonstration löst sich eine Person aus dem Statuenbild. Die Lehrkraft nimmt dessen Position ein und zeigt die folgende Partnerübung vor.

Die TN bilden Paare. Person A und Person B geben sich die Hand und frieren ein. A löst sich aus dem Statutenbild, B bleibt eingefroren. A kann um B herumgehen, die Statue aus verschiedenen Perspektiven betrachten und dann in Bezug zur Statue eine neue Position einnehmen und einfrieren. Nun löst sich B aus dem Bild und stellt sich wiederum in eine neue Position in Beziehung zu A und friert ein. Auf diese Weise wechseln sich A und B weiterhin ab. Nach etwa 5 Minuten wird die Übung beendet.

Im Anschluss kann ein Statuendialog in der Gruppe angeleitet werden. Dafür bilden die TN einen Kreis. In dessen Mitte befinden sich zwei TN mit einem Handschlag. Eine Person kann ausgetauscht werden, indem ein beliebiger TN aus dem Kreis einer Person auf die Schulter tippt und statt dieser eine neue Position in Bezug zur Person im Kreis einnimmt. Ein weiterer TN kommt in den Kreis, wechselt eine Statue durch Antippen aus und setzt sich in Beziehung zur verbleibenden Person usw. Eine gute Möglichkeit diese Übung zu beenden ist, ein gemeinsames Statutenbild zu erstellen. Dafür bleiben die beiden Personen ab diesem Zeitpunkt in der Mitte des Kreises stehen. Die anderen TN werden anschließend aufgefordert sich nach und nach als Statuen in Beziehung zu den anderen zu stellen, bis alle gemeinsam ein großes Statuenbild formen. Für dieses Bild kann als Thema Vielfalt vorgegeben werden.


Reflexionsfragen:
    • Welche Statutenpaare sind dir besonders in Erinnerung geblieben?
    • Gab es einen Wechsel, bei dem ein starker Gegensatz entstanden ist?
    • Was hast du beim letzten Bild gesehen?

Ablauf: Das Statuenmuseum ist eine spielerische, kreative Auseinandersetzung der TN mit Themen der Biodiversität, die ihnen ein persönliches Anliegen sind. Die TN bilden Paare. Person A ist BildhauerIn. Person B ist das Material. Die KünstlerInnen haben die Aufgabe, aus dem Material Statuen zu anzufertigen. Das Thema wird von der Lehrkraft vorgegeben (hier: Biodiversität). 

Person A kann ihr Material formen, dazu hat sie verschiedenen Techniken zur Wahl: Sie kann das Material vorsichtig bewegen oder an unsichtbaren Schnüren ziehen um kleine Bewegungen wie die Fingerhaltung des Materials zu modellieren. Sie kann dem Material einen Gesichtsausdruck oder eine Haltung vorzeigen, das Material mimt es nach. Sobald alle KünstlerInnen fertig sind, eröffnet die Lehrkraft (als Kurator) die Ausstellung. Die KünstlerInnen können nun von Statuen zu Statuen gehen und sie betrachten. 

Im Anschluss werden die Rollen getauscht. Zum Schluss kommt die Gruppe zu einer gemeinsamen Reflexion zusammen.


Reflexionsfragen:
    • Die hast du dich in den unterschiedlichen Rollen gefühlt?
    • Welche Themen wurden im Statuenmuseum präsentiert? 

Ablauf: Die Methode „Statuentheater – Vom Real- zum Idealbild” ermöglicht einen intensiven Austausch zu Biodiversität. Vorwissen und unterschiedliche Zugänge werden sichtbar. Ausgehend von Herausforderungen und Problemsituationen in verschiedenen Themenbereichen der Biodiversität entwickeln die TN positive Zukunftsszenarien. Es ist von Vorteil zuvor den Statuendialog und/oder das Statuenmuseum in der Gruppe erlebt zu haben.  

Zu Beginn werden Aspekte der „Biodiversität” (Artenvielfalt, genetische Vielfalt und Lebensraumvielfalt) sowie Bereiche in denen Biodiversität eine Rolle spielt, wie Ernährung, Lebensraum und Konsum, kurz umrissen. Im Anschluss wird der Gruppe folgende Frage gestellt: „Wo wird Biodiversität durch den Menschen bedroht?“. Die Frage beantwortet zuerst jede/r TN für sich auf einem Blatt Papier. Danach werden die TN in maximal 3 Gruppen geteilt. In den Gruppen stellt jede/r ein Stichwort bzw. ein Thema vor, das er/sie am interessantesten findet und ein Problem bzw. eine Herausforderung für Biodiversität darstellt. Die Gruppe entscheidet sich für eine Idee und überlegt, welche Rolle die Gesellschaft oder eine Einzelperson in dieser Situation einnimmt. Die Lehrkraft kann hier die Gruppen unterstützen, und gegebenenfalls andere Aspekte hervorheben, falls ähnliche in den Gruppen gewählt werden. Sobald jede Gruppe ein Thema hat, beginnt die Entwicklungsphase des Realbildes. Die Gruppen entwickeln zum selbst gewählten Thema Statuenbilder (mehr Details dazu finden sich in der Methode Statuenbilder). Dabei soll nicht viel diskutiert werden. Die Lehrkraft überprüft, ob die Bilder eine Problemsituation darstellen und eine Person oder die Rolle der Gesellschaft in der Szene enthalten ist. Die gesamte Phase sollte nicht länger als 10 Minuten dauern. 

Um die Entwicklungsphase zu erleichtern und einen Gesamteindruck der Szene zu bekommen kann ein TN der Gruppe nicht in das Bild gehen und als RegisseurIn fungieren. Alternativ gehen die DarstellerInnen abwechselnd aus dem Gesamtbild heraus. 

In der Präsentationsphase stellen die Gruppen ihre Bilder vor. Die Länge der Interaktion steigt von Präsentation zu Präsentation, dies sollte bei der Reihenfolge bedacht werden. Ein Teil des Raumes fungiert jetzt als „Bühne“. 

Die erste Gruppe stellt ihr Bild, während die restlichen TN mit geschlossenen Augen im Publikumsbereich sitzen, sozusagen bei geschlossenem Vorhang. Die ZuseherInnen werden aufgefordert die Augen zu öffnen und lassen zunächst das Bild auf sich wirken. Die Darstellenden bleiben eingefroren in ihren Positionen und die Lehrkraft beginnt Fragen an die Zusehenden zu stellen: 

  • Was seht ihr?
  • Wer könnten die Personen sein?
  • Welche Situation könnte das sein?

 

Im Anschluss an die Fragen wird das Publikum aufgefordert aus dem Realbild ein Idealbild zu entwickeln. Die Lehrkraft fragt, was für ein Bild sich die TN für diese Situation wünschen. Die Zusehenden sollen über ihre Ideen jedoch nicht sprechen, sondern zeigen, wie ihr Idealbild aussieht. Dafür können Positionen und der Ausdruck der einzelnen Charaktere verändert werden. Dies kann auf mehrere Weisen geschehen: durch direktes, jedoch vorsichtiges, physisches modellieren (ähnlich wie in der Methode Statuenmuseum: jemand aus dem Publikum fungiert als BildhauerIn und formt die Haltung einer DarstellerIn neu) oder durch indirektes Vorzeigen (Personen aus dem Publikum zeigen den DarstellerInnen andere Haltungen oder Gesichtsausdrücke vor, diese übernehmen sie wie ein Spiegelbild). Wenn das Publikum mit dem Idealbild zufrieden ist, gehen die DarstellerInnen aus ihren Rollen und beschreiben die gezeigte Situation aus ihrer Sicht. 

Mit der zweiten Gruppe wird ähnlich verfahren, hier begeben wir uns noch stärker in die Interaktion. Nachdem das Realbild gestellt ist, tippt die Lehrkraft den einzelnen Charakteren des Bildes auf die Schulter, worauf diese einen Gedanken, ein Wort oder ein Geräusch aus ihrer Rolle heraus von sich geben. Bei nochmaligem Antippen wiederholen die TN diesen Ausdruck – damit kann die Lehrkraft spielen um mehr Dynamik, Witz oder Tiefe in die Gesamtdarstellung zu bringen. Gleich wie beim ersten Bild werden obenstehende Fragen an das Publikum gestellt. Danach wird ein Idealbild vom Publikum entwickelt. Die Lehrkraft fragt nun: 

  • Was sehr ihr jetzt?
  • Wie hat sich die Situation verändert?
  • Seid ihr so zufrieden mit dem Bild? 

 

Abschließend können die DarstellerInnen ihre Kommentare abgeben und die Reflexionsfragen werden gestellt. 

Die Lehrkraft kann abschließend auf die Bandbreite der behandelten Themen eingehen. Wurden alle drei Bereiche (Artenvielfalt, genetische Vielfalt und Lebensraumvielfalt) abgedeckt? Wenn ja, warum, wenn nein, warum nicht? Der gesamte Prozess kann so als Grundlage zur weiteren Vertiefung bzw. zum Austausch über Biodiversität dienen. 

 

Reflexionsfragen:
    • Wie war es für euch als ZuschauerIn?
    • Wie war es für euch als DarstellerIn?
    • Waren die Bilder, v.a. Idealbiler realistisch?
    • Wie stellt ihr euch einen Übergang vor? 

Ablauf: Alle SuS bekommen ein bis drei Karten mit Eigenschaften und sollen sich auf die Suche, nach passenden „Etwas“ zu ihren Eigenschaften, machen. Dieses „Etwas“ soll mit in die Großgruppe genommen werden, dabei dürfen keine Tiere gefährdet oder ganze Pflanzen ausgerissen werden. Wenn alle SuS ihre „Etwas“ gefunden haben, kommen alle wieder zusammen, zeigen ihre gefundenen Gegenstände und begründen, warum die Eigenschaft passt.


TIPPS:

    • Die Methode kann sowohl auf einer Wegstrecke als auch in einem Zeitrahmen durchgeführt werden. 
    • Die Schwierigkeit kann gesteigert werden, wenn die SuS einen Gegenstand mit zwei Eigenschaften suchen sollen. 

W

Ablauf: Die Materialkarten von „Waldleistung“ liegen auf dem Boden. Nun werden nach und nach die Leistungen und Funktionen des Waldes entfernt, die ein ungesunder Wald nicht mehr erfüllen kann. Die Materialkarten werden entfernt, sodass die Auswirkungen für alle anschaulich werden. Es wird gemeinsam diskutiert, wieso die ein oder andere Funktion nicht mehr erfüllt wird. Zum Abschluss sollen die SuS mit der Lehrkraft auf die Notwendigkeit und Idee von Schutzgebieten und -konzepte eingehen.

Facts: Der Wald steht durch Trockenheit, intensive Forstwirtschaft und Stickstoffeinträge unter permanenter Belastung. In Deutschland sind vier von fünf Bäumen (79 Prozent) geschädigt, und bei mehr als einem Drittel (35 Prozent) sind die Kronen wesentlich aufgelichtet. Die Anzahl der toten Fichten hat ebenfalls erneut zugenommen (BUND 2023).


Reflexionsfragen:

    • Welche Leistungen werden nur abgeschwächt?
    • Welche kleinen Verhaltensänderungen können dem Wald bereits helfen?

 

TIPPS:

    • Die Übung kombiniert sich am besten mit der Methode „Waldleistung“.

Ablauf: Zu Beginn zieht jede Person eine Baumart, ohne sie den anderen zu zeigen. Die Baumart soll geheim bleiben. Die SuS haken sich eng beieinander ein und bilden einen Kreis. Sobald in der nachfolgenden Geschichte, die gezogene Baumart vorkommt, sollen die jeweiligen SuS zu Boden gehen, die benachbarten SuS sollen sie über die Arme halten.

Die Lehrkraft beginnt die Geschichte zu erzählen:

„Wir befinden uns in einem Wald und die Bäume wachsen munter der Sonne entgegen. Da frisst die Birkenblattwespe die Birken kahl und schwächt diese [SuS, die den Birken zugehörig sind, gehen in die Knie]. Die Birken erholen sich wieder [SuS dürfen sich wieder hinstellen] und es vergehen zehn Jahre. Da fegt ein starker Sturm über den Wald und lässt die Fichten und Douglasien einknicken [SuS, die den Fichten und Douglasien zugehörig sind, gehen in die Knie]. Doch der Wald erholt sich von diesem Ereignis. Weitere zehn Jahre vergehen, bis der Venturia-Pilz die Pappeln befällt und sie schwächt [SuS, die der Pappel zugehörig sind, gehen in die Knie]. Die Bäume im Wald wachsen weiter, bis der Eichensplintkäfer sich in die Rinden der Eichen einnisten [SuS, die den Eichen zugehörig sind, gehen kurz in die Knie]. Doch die Eichen erholen sich. Nach einer guten Wachstumsphase in den nächsten 10 Jahren befällt die Buchenwollschildlaus die Buchen des Waldes [SuS, die den Eichen zugehörig sind, gehen kurz in die Knie]. Wieder vergeht die Zeit und die Buchen ragen erneut in die Höhe. Da erkranken die Ahornbäume durch einen parasitären Pilz an der Rußrindenkrankheit [SuS, die den Ahorn zugehörig sind, gehen kurz in die Knie]. Die Bäume erholen sich. Da entsteht ein Leck bei einer nahegelegenen Industrieanlage. Schwefeldioxid wird freigesetzt. Die Weißtannen erkranken, ihre Nadeln verfärben sich [SuS, die den Weißtannen zugehörig sind, gehen kurz in die Knie]. Das Leck in der Anlage wird geschlossen und auch die Weißtannen können sich erholen.“

Jetzt macht die Lehrkraft eine Pause und sagt, dass die Baumarten neu gemischt werden, weil alle Baumarten dran gewesen sind. Es werden alle Karten eingesammelt. Verdeckt holt die Lehrkraft den zweiten Beutel heraus, in dem nur die Baumart FICHTE vorhanden ist. Wieder sollen die SuS niemandem zeigen, welche Baumart sie sind. Dann erzählt die Lehrkraft weiter:

„Die nächsten Jahre sind von starker Trockenheit geprägt und der Borkenkäfer befällt die geschwächten Fichten [SuS, die den Fichten (alle SuS) zugehörig sind, gehen in die Knie].“

Jetzt sollten alle SuS zu Boden fallen. Anschließend wird das Spiel rekapituliert, was ist passiert?

Facts: Störungen sind schon immer ein Teil der natürlichen Dynamik in Waldökosystemen. In natürlichen Wäldern sind sie die treibende Kraft für Anpassung. Diese zeitlichen und räumlichen Ereignisse stellen aber eine große Herausforderung für die Waldbewirtschaftung dar und sorgen in den letzten Jahren für enorme ökonomische Einbuße. Dadurch steigt die Relevanz der Widerstandsfähigkeit von Wäldern. Eine erhöhte Vielfalt verbessert die Resilienz und verkürzt die notwendigen Erholungsphasen des Ökosystems.

 

Reflexionsfragen:

    • Wann ist ein Wald resilient gegenüber Schädlingen, Naturereignisse?

 

TIPPS:

    • Das Spiel funktioniert am besten, wenn die SuS nicht wissen, welche Baumart neben ihnen steht.
    • Haltet den zweiten Beutel die ganze Zeit versteckt bereit.
    • Die Geschichte kann auch mit anderen Baumarten und deren Krankheiten durchgeführt werden. Bsp.:
      • Kiefer und Kahlfraß durch Kiefernspinner
      • Linde und Brennglaswirkung von Honigtau

Ablauf: Die SuS ermitteln gemeinsam die Ökosystemleistungen und Ökosystemdienstleistungen des Waldes. Alle dürfen überlegen und sagen, welche Funktionen bzw. welche Rohstoffe, der Mensch vom Wald bezieht und benötigt. Wenn eine Leistung genannt wird, wird die Materialkarte für alle sichtbar um ein Waldbild gelegt. So füllt sich nach und nach die Umgebung des Waldes mit seinen Leistungen und es ergibt am Ende einen schönen Überblick über die vielen Vorteile, die ein gesunder Wald für uns Menschen bringt.


Reflexionsfragen:

    • Welchen Nutzen zieht der Mensch aus einem intakten Wald?
    • Welche Funktionen des Waldes sind für uns Menschen lebensnotwendig?
    • Welche Ressourcen nehmen wir persönlich regelmäßig in Anspruch? 

 

TIPPS:

    • Die Klasse kann auch in zwei Gruppen aufgeteilt werden und jede Gruppe überlegt für sich. Anschließend kommen beide Gruppen zusammen. Welche Leistungen sind beiden Gruppen eingefallen, gibt es Ressourcen oder Leistungen, die keiner Gruppe eingefallen sind?

Ablauf: Der Gruppe werden Bilder von verschiedenen Wäldern gezeigt. Zuerst sollen sie die Bilder in Ruhe betrachten. Anschließend sollen die Bilder OHNE Wertung beschrieben werden. Wenn alle Bilder beschrieben worden sind, kann mit den Fragen auf die Bilder tiefer eingegangen werden.

Gesetzliche Definition in Deutschland: 

Nach §2 Bundeswaldgesetzt: (1) Wald im Sinne dieses Gesetzes ist jede mit Forstpflanzen bestockte Grundfläche. Als Wald gelten auch kahlgeschlagene oder verlichtete Grundflächen, Waldwege, Waldeinteilungs- und Sicherungsstreifen, Waldblößen und Lichtungen, Waldwiesen, Wildäsungsplätze, Holzlagerplätze sowie weitere mit dem Wald verbundene und ihm dienende Flächen. 
Kein Wald im Sinne dieses Gesetzes sind kleinere Flächen mit Baumgruppen oder Reihen, Kurzumtriebsplantagen oder Weihnachtsbaumkulturen


Reflexionsfragen:

    • Was fällt euch auf?
    • Welche Unterschiede/Gemeinsamkeiten findet ihr?
    • Was ist ein Wald?
    • Was ist ein natürlicher Wald?

 

TIPPS:

    • Nutzen Sie Wälder aus unterschiedlichen Temperaturregionen, das konkretisiert die Vielfalt von Wäldern.